Im Rahmen des Forschungsprojektes ViTaminB wird eine Studie zu Videotherapie in der ambulanten Logopädie im Raum Berlin und Brandenburg durchgeführt.

Covid-19 nimmt Einfluss auf logopädische/sprachtherapeutische Therapie

Die Versorgungssituation in der ambulanten Logopädie und Sprachtherapie hat sich durch die Pandemie stark verändert. Zwar hat der Bedarf an logopädischer beziehungsweise sprachtherapeutischer Behandlung unter den Patient:innen nicht abgenommen. Dennoch haben Kontaktbeschränkungen und hygienische Herausforderungen dafür gesorgt, dass viele Patient:innen die von ihnen benötigte Therapie nicht in Anspruch genommen haben. Intensität und Kontinuität der Therapie haben daher gelitten. Gesundheitliche Folgen für Patient:innen und ebenso wirtschaftliche Folgen für Praxisinhaber:innen und angestellte Therapeut:innen sind möglich.

Digitalisierung als Reaktion auf die Pandemie

Die Pandemie hat im Gesundheitssystem einen Digitalisierungsschub ausgelöst. Um die Versorgung der Patient:innen trotz Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln aufrechterhalten zu können, wird Stimm-, Sprech-, Sprach- und eingeschränkt Schlucktherapie seit nun knapp zwei Jahren über Videotherapie durchgeführt. Dafür wurde eine Sondergenehmigung für Therapeut:innen veranlasst. Im Rahmen der Videotherapie können Patient:innen unter Wahrung ihrer Privatsphäre mit interaktiven Übungen ihre Therapie fortsetzen. Die Entscheidung, ob Videotherapie für Patient:innen umsetzbar ist, unterliegt der gemeinsamen Entscheidung von Therapeut:innen und Patient:innen. Die technischen Möglichkeiten, welche aus der vorangeschrittenen Digitalisierung des Gesundheitswesens entstanden sind, erlauben die Umsetzung erfolgreich.

Erfahrungen mit Videotherapie untersuchen und darstellen

Videotherapie ist die digitale Lösung für die ambulante Versorgung von Patient:innen in der Logopädie beziehungsweise Sprachtherapie. Es ist jedoch wichtig, die Anwendung der Videotherapie aus Sicht der Patient:innen und ihren Angehörigen, sowie der Therapeut:innen zu untersuchen, um sie weiterentwickeln und verbessern zu können. Dies ist im Rahmen des Forschungsprojekts ViTaL, “Videotherapie in der ambulanten logopädischen/sprachtherapeutischen Versorgung” bereits im Zeitraum vom 1. Juni 2020 bis 30. November 2020 geschehen.

Forschungsprojekt: Videotherapie in der ambulanten Logopädie in Berlin/Brandenburg

Ein neues Forschungsprojekt wurde im Januar 2022 gestartet und für den gesamten Zeitraum des Jahres geplant, um detailliertere Erkenntnisse sammeln zu können. ViTaminB: Videotherapie in der ambulanten Logopädie in Berlin/Brandenburg soll Erkenntnisse zur Akzeptanz und Zufriedenheit der Videotherapie gewinnen. Aus diesen Erkenntnissen können konkrete Handlungsempfehlungen für die Implementation von Videotherapie in der Testregion abgeleitet werden. Dies ist wichtig, um die Anwendung von Videotherapie als digitale Lösung zu stärken und die Chance, die sich daraus für Patient:innen und Therapeut:innen ergibt, wahrzunehmen. Daher werden von Patient:innen, Angehörigen und Therapeut:innen gemachte Erfahrungen im Therapieverlauf systematisch untersucht. Dazu gehören etwa Anamnese, Diagnostik Intervention, Evaluation und Beratung. Dieses Vorgehen erlaubt die Identifizierung förderlicher und hinderlicher Faktoren und Bedingungen, welche bei der Nutzung von Videotherapie zukünftig angepasst werden sollten. Die Finanzierung des Forschungsprojektes erfolgt durch das Bundesministerium für Gesundheit. Kooperationspartner des Forschungsprojektes der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) sind die digitale Krankenkasse BIG direkt, der Deutsche Bund für Logopädie e.V. (DBL) und wir, die Relearnlabs GmbH.

Mehr Informationen zur Videotherapie mit der DSGVO-konformen und interaktiven Plattform ALVE gibt es auf unserer Webseite.

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